... Die frühen Jahre – Stummfilme – Tonfilme – Der Mythos Illustrierte Film-Bühne Nr. 1202
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Paris, Ende des 19. Jahrhunderts. In der Oper, in den Séparées, begegnen die Galans der großen Welt den Damen der Halbwelt. Eine unter ihnen, Marguerite Gautier, ist berühmt wegen ihres Charmes und ihrer Verschwendungssucht. Zu ihren glühendsten Verehrern gehören der reiche Graf Varville und der junge Landedelmann - Armand Duval. Während Marguerite, von allen Freunden verlassen, wochenlang von einem schweren Lungenanfall ans Bett gefesselt ist, bringt Armand ihr täglich ihre Lieblingsblumen, Kamelien, und erkundigt sich nach ihrem Befinden. Doch davon erfährt sie erst, als sie längst wieder gesund, ihm zum ersten Male in der Oper begegnet. Auf den ersten Blick empfindet Marguerite ein nie gekanntes Gefühl der Zuneigung für den jungen Mann. So sehr sie sich aber zu ihm hingezogen fühlt – sie gibt dem reichen Grafen den Vorrang, der ihr das Leben des Glanzes und der Feste bieten kann, ohne das sie nicht glücklich sein kann – wie sie meint. Doch sie kann Armand nicht vergessen. Als sie ihn nach Monaten wieder trifft, weiß sie, daß sie ihn liebt. Armand, der sich immer wieder abgewiesen sieht, beschließt, ins Ausland zu gehen, um sich eine Existenz zu schaffen und Marguerite zu vergessen. Gerade will er seine Koffer packen, da erscheint Marguerite in höchster Erregung und bittet ihn inständig, nicht zu reisen. Sie verspricht ihm, was er verlangt, sie schwört, den Grafen aufzugeben und an Armands Seite ein bescheidenes Leben zu führen – wenn er nur bleibt. Armand ist selig. Mit allen Mitteln versucht er, sie aus dem Halbweltmilieu in gesündere Umgebung zu bringen, läßt sich sein Jahreseinkommen auszahlen und mietet für Marguerite ein kleines Haus auf dem Lande. Dort soll sie sich einmal wirklich erholen – einen Sommer lang. |
Es gibt eine schwere Auseinandersetzung zwischen dem Mädchen und Varville, der nicht auf Marguerite verzichten will. Schließlich zahlt er ihre Schulden, die Armand nie hätte abdecken können, und läßt sie gehen, nicht ohne die Möglichkeit einer Rückkehr für sie offenzulassen. Einen Sommer verleben die beiden Liebenden auf dem Lande. Für Marguerite ist es ein wunderschöner Traum. Sie weiß, daß sie nie wieder ganz gesund werden wird, doch in ihrer Liebe zu Armand gibt sie sich trügerischen Hoffnungen hin. Die Erinnerungen an ihre Vergangenheit beginnen zu verblassen, sie lebt ganz ihrem neuen Glück. Armand ist entschlossen, Marguerite zu heiraten. Alle ihre Bedenken hat er zu zerstreuen gewusst. Er will ihr zuliebe seine diplomatische Laufbahn aufgeben und mit Hilfe einer großväterlichen Erbschaft eine bescheidene bürgerliche Existenz für sie beide aufbauen. Da erscheint eines Tages Armands Vater bei Marguerite. Er bittet sie, um seines Sohnes willen nach Paris zurückzukehren und nicht seine Zukunft durch ihre Vergangenheit zu zerstören. Den eindringlichen Vorstellungen des alten Mannes kann sich das Mädchen nicht verschließen; unter Tränen verspricht Marguerite, Armand aufzugeben. Und sie hält ihr Versprechen. Unter dem Vorwand, sie könnte kein Leben in Armut führen, und ihre Liebe sei nicht dauerhaft genug gewesen, verläßt sie ihn und geht zu Varville zurück. Im Innersten getroffen, verläßt Armand Frankreich und geht auf einige Jahre in die Fremde. Für Marguerite ist das Leben zu Ende. Sie lebt ein Schattendasein, und ihr Gesundheitszustand wird immer schlechter. Nach Jahren trifft sie Armand in einem Spielclub wieder. Es kommt zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Varville und dem jungen Mann, in dessen Verlauf sie sich gegenseitig beleidigen. Das Duell am nächsten Morgen verläuft ohne tödlichen Ausgang. Doch Marguerite hat in diesen Stunden so viel gelitten, daß sie den Grafen nicht mehr bei sich dulden kann. Sie zieht sich von der Welt zurück – mit Varville verlassen sie ihre letzten Freunde. Die Gläubiger drängen, sie selbst kann das Bett nicht verlassen und wird von Hustenanfällen und Fieberträumen gequält. – Ein schreckliches Jahr vergeht – Armand ist wieder in Paris. Er kommt gerade zurecht, um Marguerite noch einmal zu sehen. Auf diesen Augenblick hat sie gewartet – befreit stirbt sie in seinen Armen. |
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